12. Dezember 2019, 19 Uhr
@Salon Georgette
Henriettenstr. 7 //04177 Leipzig
Polina Zaslavskaya, eine queer-feministische Künstlerin aus St Petersburg, erzählt über ihre ausgewählten Projekte im Format eines performativen Künstlerinnengesprächs und stellt das Art-Poem "For Notes / Dlja Sametok" vor. Das Poem ist ein Teil ihres langjährigen Projekts "Utensilien.365 / Utvar.365”. Es ist eine Serie von mehr als hundert Aquarellzeichnungen, die zwischen 2013 und 2016 in der Küche entstanden sind. Die Küche diente als Atelier, öffentlicher Raum und Ort ritualisierter Hausarbeit. Alles, was in der postsowjetischen Küche zu finden war, wurde auf die Aquarellblätter übertragen. Utensilien, ausgeweidete Hühnchen, Fischstücke fanden ihre Stimme in den Zitaten aus Texten solcher Autor*innen wie Joan Acker, Luce Irigaray, Walter Benjamin, aus den belauschten Sätzen von Freundinnen und Freunden der Künstlerin, aus den Auszügen aus dem sowjetischen Buch "Ratgeber für junge Hausfrauen" usw., die in die Aquarellschichten als Kollage eingewebt wurden.
Im Rahmen der Lecture Performance erzählt die Künstlerin außerdem über feministische Kunststrategien, über eigene Ansätze und über die feministische Kunst der letzten Jahre in Russland.
Polina Zaslavskaya ist eine in Sankt-Petersburg lebende queer-feministische Künstlerin und Kuratorin. 2015 gründete sie eine queer-feministische Affinity-Künstler*innengruppe “Unerwünschte Organisation”. Einzelausstellungen: “Weschdok (Sachbeweis)” (2017, 2018); “Utensilien.365” (2015). Sei nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen und Festivals wie “Alogorrhea” (Prag, 2018), “Zoopsychosis” (St-Petersburg, 2016), “Laboratorium des theoretischen Schleims” (St-Petersburg, 2016), Öffentliches Programm des Manifesta-10 (St. Petersburg, 2014) teil.
Kuratorin der Ausstellung “Verwandtschaftsrituale” (St. Petersburg, 2019) und Co-Kuratorin von (queer-)feministischen Kunstprojekten: "Feministische Workshops, benannt nach Lucy Lippard (2014); NIPRISHEJPI#DERUKAV (2012-2014), etc. Mitherausgeberin von Queer-Fem-Zine "Naglaia Rvanina (Freche Fetzen)"
in Zusammenarbeit mit dem Projektraum Georgette
Die Veranstaltung mit Polina Zaslavskaya ist durch das Programm “Kultur in Bewegung“: Regionaler Mobilitätsfonds des Goethe-Instituts Osteuropa und Zentralasien (OEZA) ermöglicht.